Warum schreibe ich
und worüber?
Was war passiert?
Meine Krebsdiagnose Ende 2015 (Non-Hodgkin-Lymphom, IV. Stadium) war „schuld“ daran, dass ich der Stigmatisierungen mit meinem Blog „Zellenkarussell“ entgegenschrieb, mein vom beruflichen Alltag verschüttetes Talent wieder entdeckte.
Schätze liegen eben manchmal dort, wo man stolpert.
Zu oft hatte ich mir unverschämte Sprüche anhören müssen. Ich wollte nicht leise leiden und vor mich hin schimpfen, kein Opfer sein. ich wollte etwas tun. Ich war und bin eine Macherin.
Immer wenn ich etwas tue, geht es mir besser.
Laufen – mein heißgeliebter Sport – war nach einer Stammzelltransplantation im Juni 2017 erst einmal auf Eis gelegt. Mein Lungenvolumen von gerade 30 Prozent ließ das nicht zu. Eine Lungenentzündung nach der anderen überrollten mich.
So kam eins zum logischen Anderen.
Ich schrieb darüber, was ich erlebt und gefühlt hatte, in welchen Situationen ich mich wiederfand, welche Menschen ich getroffen und kennenlernen durfte, was sie mir mitgegeben haben. So vieles durfte ich aus diesen Begegnungen lernen.
Ich schrieb davon, was mir geholfen und wo ich Unterstützung erfahren hatte. Von Ärzten, Ärztinnen, Pflegenden und Patienten. Von Visiten, Arztgesprächen und Untersuchungen. Vom neuen Job Patientin zu sein. Von Freuden die gehen, die ich ziehen lassen musste (wollte) und von Freundschaften, die neu dazu kamen.
Ich schrieb von den Ängsten, vom Glück, von der Dankbarkeit, dem Segen guter Routinen, der Kraft der inneren Haltung, der Eigenverantwortung und vom Warten, vom Hoffen und Bangen.
Immer mehr Beiträge purzelten in meinen Blog, das „Zellenkarussell“.
Und dann ging es immer weiter.
Als ich einer guten Bekannten von der Idee erzählte, meinen behandelnden Professor interviewen zu wollen, meinte sie ganz locker:
„Ach, mach doch gleich einen Podcast draus.“
Nach anfänglichem Abwiegeln, „Podcast, ich?“, konnte ich es doch nicht lassen, mich schlau zu machen, zu schauen, wie das funktionieren könnte. Denn mein großer Traum war es immer Radiomoderatorin zu werden. Die Welt der Hörspiele und der schönen, besonderen Stimmen hatten es mir immer schon angetan.
Rückblickend war das der Startschuss für „Nellas Neuaufnahme – Warum sich Patienten und Ärzte besser verstehen sollten.“ Zum Podcast bitte hier klicken.
Schon verrückt, wie es manchmal im Leben läuft.
Immer mehr Wissen sammelte ich an. Aus den vielen Tipps, Erfahrungen und Informationen habe ich dann entschieden einen kompakten Ratgeber zu machen, mit Listen, Leitfäden, Raum für Notizen, Gedanken und vielen Adressen und Quellen.
Damit alle Patientinnen und Patienten immer alles dabei haben.
Der kam auch sehr gut bei Angehörigen an. Endlich hatte sie etwas in der Hand, dass ihnen den Umgang mit ihren erkrankten Liebsten hilft. Er heißt: „Warum sagt mir das denn niemand? Was Du nach einer Krebsdiagnose alles wissen musst.“
Als Tüpfelchen auf dem berühmten i flatterte einen Anfrage in mein Postfach, die ich erst kaum glauben wollte. Die Sprecherin Maja Dörsam-Bellemann wollte unbedingt meinen Ratgeber einsprechen, ein Hörbuch daraus machen. Seit Februar 2023 gibt daher auch diese Version.
Ein Workbook „Angst lass nach! In 7 Schritten gegen ein Gefühl das jeder kennt.“, habe ich dann zusammen mit einer Psychoonkologin entwickelt, das viele Anhänger gefunden hat.
Willst Du nicht auch über andere Themen schreiben?
Natürlich!
Und das tue ich bereits.
Meine „Nellas Woche“-Geschichten aus Berlin sind sehr beliebt und erfreuen sich auf Instagram und facebook größter Beliebtheit.
In meinem Blog hier „bin.so.frei.“ werde ich immer wieder einige Geschichten aus dieser Reihe veröffentlichen.
Und auch, wenn das noch mal in den Themenkomplex das Leben nach einer Krebsdiagnose geht, ist schon ein weiterer Ratgeber „in der Mache“. Da geht es aber viel mehr um Aspekte, die die Persönlichkeitsentwicklung betreffen und die Frage, wie gestalte ich mein neues Leben, möchte ich mein altes überhaupt zurück?
Sei gespannt. Auch darüber werde ich Dich natürlich hier auf dem Laufenden halten.