Nella Rausch Autorin

Wie aus meiner größten Krise ein Persönlichkeitsentwicklungsbooster
wurde.

Was für ein langes, eindrucksvolles Wort. 

Ich gebe es zu. 

Und das, obwohl ich sonst für „in der Kürze liegt die Würze“-Texte und Aussagen bekannt bin. Im Ruhrgebiet – meiner Herkunftsregion – gehört das zum guten Ton.

Trotzdem: Kleiner und passender hatte ich es gerade nicht.

"Woher hast du das denn?"

Das war die verwunderte Frage meines Vaters, als er mich immer wieder schreíben sah. Stunde um Stunde saß ich vor meinem Rechner. Meine Finger flogen nur so über die Tastatur.

„Von mir bestimmt nicht.“, ergänzte er seine Frage.

 Ja, da hatte er wohl Recht. Während ich das hier fröhlich vor mich hin formuliere, sehe ich meinen Vater verschmitzt und ein wenig bewundernd vor sich hin schmunzeln. 

Dabei war das eigentlich keine große Überraschung. Schon als Kind habe ich kleine Theaterstücke geschrieben und mir leibend gerne Geschichten ausgedacht. Meinen ersten schulischen Erfolg hatte ich mit einer Lügengeschichte, die ich sogar vorlesen durfte. 

Ich selbst bezeichne mich als Geschichtensammlerin und feine Beobachterin von kleinen Alltags-Szenen. 
Meine Freundinnen und Freunde hingen immer an meinen Lippen, wenn ich ihnen von meinen Erlebnissen berichtete, die ich sehr gerne bildreich zum Besten gab.

Was war passiert?

Meine Krebsdiagnose Ende 2015 (Non-Hodgkin-Lymphom, IV. Stadium) war schuld daran, dass ich der Stigmatisierung mit meinem Blog „Zellenkarussell“ entgegenschrieb, mein vom beruflichen Alltag verschüttetes Talent, wieder entdeckte. 

Zu oft hatte ich mir unverschämte Sprüche anhören müssen.

Ich wollte nicht leise leiden und vor mich hin schimpfen, Kein Opfer sein. ich wollte etwas tun. Ich war und bin eine Macherin. Immer wenn ich etwas tue, geht es mir besser. 

 

Und so kam eins zum logischen Anderen

Und so schrieb ich, was ich erlebt und gefühlt hatte, welche Menschen ich getroffen und kennenlernen durfte. Was mir geholfen und wo ich Unterstützung erfahren hatte.

Von Ärzten, Ärztinnen, Pflegenden und Patienten. Von Visiten, Arztgesprächen und Untersuchungen. Vom neuen Job Patientin zu sein. Von Freuden die gehen und kommen. Vom Glück, von den Ängsten und vom Warten.

Immer mehr Beiträge purzelten in meinen Blog „Zellenkarussell“.

Als ich einer guten Bekannten von der Idee erzählte, meinen behandelnden Professor interviewen zu wollen, meinte sie ganz locker:

Ach, mach doch gleich einen Podcast draus.“ Der Startschuss für „Nellas Neuaufnahme“. 

Aus den vielen Tipp, Erfahrungen und Informationen habe ich dann entschieden einen kompakten Ratgeber zu machen, mit Listen, Leitfäden, Raum für Notizen und vielen Adressen und Quellen. Damit alle Patienten und Patientinnen immer alles dabei haben: Der kam auch so gut bei Angehörigen an, dass ich mich vor Freude kaum lassen kann. er heißt: „Warum sagt mir das denn niemand? Was Du nach einer Krebsdiagnose alles wissen musst.“

Ein Workbook „Angst lass nach! In 7 Schritten gegen ein Gefühl das jeder kennt.“, habe ich dann  zusammen mit einer Psychoonkologin entwickelt, das viele Anhänger gefunden hat. 

Ratgeber

Workbook

Podcast